Letzte Zuflucht: »Gabys Ranch«

Tierschützerin betreibt privaten Gnadenhof.

In einem Handkarren stapeln sich Papiertüten mit Brot und Pferdefutter: Spenden, die Gabriele Jörger von Nachbarn bekommen hat. Ein Auto besitzt die 57-Jährige, die ihren Unterhalt von »Hartz IV« bestreitet, nicht Stattdessen schafft sie die Spenden jeden Tag per Hand zu ihrem privaten Gnadenhof, den sie sich auf einem gepachteten Gelände in der Nähe des Klinikums in den letzten 15 Jahren aufgebaut hat.
Vier Pferde, fünf Ziegen und sieben Katzen hat die Tierschützerin in ihrer Obhut. Rudi, das amerikanische Mini-Schwein, ist vor fünf Wochen gestorben. »Gabys Ranch«, wie Gabriele Jörger ihren Gnadenhof selbst nennt, gibt es seit 1994. »Boy«, ein abgemagerter Araber-Mix, war das erste Pferd, das den selbst gebauten Stall in Achern bezog. »Ich brauchte über ein Jahr, bis man seine Rippen nicht mehr sah«, berichtet die Tierschützerin. Hinzu kamen sieben Katzen, die Jörger im Auftrag des Tierschutzvereins Achern pflegt – gegen eine regelmäßige Futterspende.
»Das alles tut mir unglaublich gut«, sagt die 57-Jährige, ohne zu verhehlen, dass sie die körperliche Arbeit oft an die Grenzen der Belastbarkeit treibt. Mindestens vier Stunden pro Tag versorgt sie die Tiere, bessert die Zäune aus, schaut nach dem Rechten. Zuletzt baute sie einen Ziegenstall aus dem Holz der früheren Schweinebehausung – ohne Hilfe.
»Da tut mir abends schon der Rücken weh«, sagt die Gnadenhof-Betreiberin und hofft auf ehrenamtliche Hilfe: »Ich würde mich total freuen, wenn mich jemand bei der täglichen Arbeit unterstützen könnte.« Die wunderschöne Natur entschädige für alles. Baumaterial wie Holz, Platten oder Draht könne sie immer gebrauchen (• 0152 / 08397207). Erst kürzlich hat ihr ein Bio-Bauer seinen alten Wohnwagen überlassen, der nun als Werkzeuglager dient.

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