100 Prozent erneuerbare Energie bis 2100

Veröffentlicht auf von Acher-Rench-Zeitung

Zum Klimaschutz kann jeder beitragen, sagt Mojib Latif bei Juniorakademie-Premiere am Gymnasium

Mit dem Thema »Treibhaus Erde« startete am Donnerstag in der neuen Aula des Gymnasiums die neue Veranstaltungsreihe »Juniorakademie«. Sie ist in Kooperation des Gymnasiums mit SWR 2 entstanden. Sie soll wissenschaftliche Themen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

 

Die Auftaktveranstaltung der Juniorakademie erwischte einen Traumstart, trotz widriger Wetterverhältnisse kamen rund 350 Besucher. Mit Prof. Dr Mojib Latif hatte Ralf Caspary, Leiter der Reaktion »SWR 2 Wissen« und Moderator der Veranstaltung, einen Referenten eingeladen, der das vielschichtige Thema Klimawandel kompetent und anschaulich vermitteln konnte.
»Unsere Schule hat eine gute Tradition in der Öffnung nach außen. Sie gibt in die Gesellschaft und nimmt aus der Gesellschaft und in dieser Kommunikation geschieht auch Lernen«, hob Schulleiter Paul Droll in seiner Begrüßung hervor. Caspary ergänzte, dass die Veranstaltungsreihe deshalb Juniorakademie heiße, weil sich im Vorfeld jeder Veranstaltung Schüler des Gymnasiums mit dem Thema in einem Workshop beschäftigen.
Marsmenschen, die von außen auf die Erde schauen, würden mit Sicherheit neidvoll auf die schöne Erde blicken, sagte Mojib Latif zu Beginn. Er erläuterte, dass der Treibhauseffekt zweifelsohne eine sehr gute Seite hat, denn er speichert Wärme in der Atmosphäre und beschert damit der Erde eine angenehme Durchschnitttemperatur.
Stärkere Erwärmung
Inzwischen aber sei dieser Effekt durch den gigantischen Energieverbrauch und den damit verbundenen CO²-Ausstoß bei der Verbrennung fossiler Energien wie Kohle, Öl und Erdgas deutlich stärker geworden und führe zu einer problematischen Erwärmung.
»Noch haben wir die Dinge einigermaßen in der Hand, aber wenn wir den CO²-Ausstoß weiter verstärken, werden sich die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten mit Sicherheit verschlechtern«, sagte Latif. Er sah als einzige Lösung, dass bis 2100 die Energiewirtschaft auf der Erde so umgebaut ist, dass der Energiebedarf zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. Nachhaltigkeit sei oberstes Gebot.
Vorreiter müssten die reichen Industrieländer sein, aber auch jeder Einzelne könne dazu beitragen. In den USA, in Europa und Japan müsse sich ein grundsätzlich anderer Lebensstil entwickeln.
Er appellierte an die Jugendlichen im Raum, sich einmal zu fragen, was cool sei. Ist es cool, so früh wie möglich mit dem Auto in die Schule zu fahren oder wäre es nicht eher cool, das Fahrrad oder die Füße zu nutzen. Die Erwachsenen fragte er: Was macht es für einen Sinn, einen Geländewagen zu fahren, der 15 Liter Benzin frisst? Würden in Deutschland alle Standby-Funktionen an Elektrogeräten ausgeschaltet, könnte man zwei Atomkraftwerke stilllegen.
Interessante Fragen
Auf den lebendigen Vortrag folgte eine lebhafte Diskussion mit einer Reihe von interessanten Fragen, die Latif umfassend beantwortete. Zu einer der interessantesten Antworten zählte sicher, dass die Kernenergie global nichts zur Lösung des CO²-Problems beitrage und seiner persönlichen Ansicht nach die am meisten subventionierte Energie sei, wenn man sich klar mache, dass die Atomkernkraftwerke gefährlichen Müll erzeugen, die aufwendige Entsorgung aber der Bürger zahle.
Die Veranstaltung wird bald in der Sendung »SWR 2 Aula« (sonntags um 8.30 Uhr) gesendet, ein knappes Feature ist in der kommenden Woche in der Landesschau vorgesehen.

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Mit dem Thema Treibhaus Erde eröffnete die Veranstaltungsreihe Juniorakademie im Gymnasium, es referierte Mojib Latif.

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