»Mangelernährung im Überfluss«

Veröffentlicht auf von Acher-Rench-Zeitung

Renchener Gesundheitstage: Anne Christin Brändl-Wenzel referierte im Bürgersaal über Vitamine

Welche Bedeutung Vitamine für die Gesundheit haben, erläuterte Anne Christin Brändl-Wenzel am Dienstagabend im Renchener Rathaus.

 

»Wer nicht rechtzeitig Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss später viel Geld für sie aufbringen«, zitierte Ruth Lehmann als Vertreterin der Werbegemeinschaft den berühmten Pfarrer Sebastian Kneipp, als sie am Mittwochabend über 50 interessierte Besucher im Bürgersaal des Rathauses willkommen hieß Dann stellte sie die Referentin des Abends vor: Dr. Anne Christin Brändl-Wenzel, Ärztin für Allgemeinmedizin und Diplom-Biologin, die seit 20 Jahren in Renchen-Ulm praktiziert. Sie integrierte von Beginn ihrer Arbeit an schulmedizinische und naturheilpraktische Elemente in die Praxis. Thema der Veranstaltung waren Vitamine und hier vor allem das Vitamin C in seiner besonderen Stellung unter den Mikronährstoffen, bis hin zur Anwendung in der Krebstherapie.
Den Auftakt der sehr interessanten Ausführungen bildete der Nährstoffbedarf des Menschen und das Ungleichgewicht, da wir oft zu viele Fette und zu wenige Vitamine zu uns nehmen. Hinzukommen Defizite bei der Aufnahme von weiteren Mikronährstoffen, wie Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, weshalb die Referentin von einer »Mangelernährung im Überfluss« sprach. Der ursprüngliche Vitamingehalt gehe zudem durch Raffinierung und industrielle Verarbeitung, lange Transportwege, Lagerung sowie wenig schonende Zubereitung verloren. Als Beispiel führte sie den Blumenkohl an, der vom Acker bis auf dem Tisch gerade noch ein Drittel seiner ursprünglichen Vitamine besitze.
Mikronährstoffe sind aber wichtig, zumal fast jeder Mensch irgendeiner Risikogruppe angehört – weil er raucht oder Alkohol konsumiert, Stress hat oder an Allergien leidet. Hinzukomme die Infektionsgefahr etwa bei einer Grippewelle

Brändl-Wenzel ging auch auf die »Freien Radikale« ein, die die Zellstruktur und letztlich die Erbsubstanz schädigen können. Unter anderem zeigte sie auf, welche Rolle hier das Vitamin C spielt, da es freie Radikale mit Elektronen sättigen kann, ohne selbst radikal zu werden. Diese Antioxidantien müssen von außen zugeführt werden.
Damit war die Referentin beim Vitamin C und den Mangelerscheinungen, wie sie früher beim Skorbut zu beobachten waren. Sie führte die große Bandbreite an Meinungen an, wie hoch der Bedarf des Menschen an Vitamin C ist, dessen Wirkung als »Radikalenfänger« und seine Rolle im Fettstoffwechsel. Auch die Wirkungen von Vitamin C für das Immunsystem, die Bildung und Funktion von Knochen und Gewebe, das Hormon- und Nervensystem, Entgiftungssystem und die Regulation des Fettstoffwechsels. Das Problem: Oft reichen die »Transportmoleküle« nicht aus, ergänzend zur oralen Rezeption ist eine Infusion erforderlich, mit der das Vitamin ohne die Barriere Darm direkt ins Blut kommt. Hier kann das Vitamin C seine Leistung als wichtiger Antioxidant voll entfalten.
Bei der Anwendung der Hochdosis-Infusionstherapie im Bereich der Onkologie verwies Brändl-Wenzel auf neuere Studien, die eindeutig Zusammenhänge belegen zwischen dem Vitamin-C-Gehalt im Blut und der Zahl der Erkrankungen bei bestimmten Krebsarten, aber auch bei der Überlebenszeit der Patienten. Außerdem reduziere die Vitamin-C-Infusion die Nebenwirkungen von Chemotherapie und Bestrahlung. Positive Erfahrungen dieser Therapie gebe es auch bei Rheuma und Osteoporose. Nachweislich erhöhe das Vitamin C die Knochendichte, ähnlich wie Östrogene, aber ohne deren Nebenwirkungen.
In der lebhaften Diskussion wurde mehrfach von positiven Erfahrungen mit Vitamin-C-Infusionen berichtet. Zu Studien, die auch Probleme zur Sprache brachten, erläuterte Brändl-Wenzel, dass es nicht genüge, allein Vitamin C isoliert anzuwenden. Die ganze Palette der Antioxidantien müsse gezielt eingesetzt werden.Für ihre fundierte, engagierte und sehr gut nachvollziehbare Darstellung erhielt sie viel Beifall.

Gesundheitstage 2007

Die Werbegemeinschaft Renchen und der FSC Erlach laden vom 4. bis 11. März zu den Renchener Gesundheitstagen ein. Hier das Programm für den heutigen Donnerstag, 8. März:
Ω »Inspire-Haarfarben – individuell kreiert und bis zu 85 % natürliche Inhaltsstoffe« bei Tanja Bimmerle Haarmoden, Hauptstraße 65.
Ω »Knochendichtemessung« in der Stadt-Apotheke, Hauptstraße 46.
Ω »Haarfarbe und Hautpflege mit konsequent natürlichen Zusätzen« bei Intercoiffeur Lehmann, Eisenbahnstraße 57.
Ω »30 Tage Dauerlinsen für Ferne & Nähe« bei Augenoptik Schäper«, Hauptstraße 69.
Ω Vortrag im Bürgersaal des Rathauses über »Power Plate Vibrationstraining – die Zukunft der Gesundheitsprävention« von Martin Dürrwächter (Heilpraktiker und Therapeut), 20 bis 21.30 Uhr.
Ω Ausstellung »Umwelt und Natur« der Ignaz-Heim-Schule im Pfarrsaal der katholischen Kirche. Wer kennt die Tiere unserer Region? Wie funktioniert eine Kläranlage? Was passiert mit unserem Müll? Auf diese und noch viele andere Fragen geben die Schüler an verschiedenen Stationen von 8 bis 12.30 Uhr Antwort.
Ω Kostenloses Gesundheits- und Fitnesstraining im »IQ Fitness im Quartier«, Teichmatt 7 a, Terminvereinbarung:
π 07843/8171.

 

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Veröffentlicht in Freizeitsportclub

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