Oberkirch macht sich auf den Weg zur Umfahrung

Veröffentlicht auf von Acher-Rench-Zeitung

Diskussion um Entlastung für Zusenhofen und Stadelhofen startet im Herbst

Ein Ingenieurbüro hat Varianten für eine Umfahrung für Zusenhofen und Stadelhofen ausgearbeitet. Im Herbst will die Stadt sie bei einer Bürgerversammlung vorstellen. Anschließend soll der Gemeinderat entscheiden.

 

http://www.baden-online.de/news/images/news_lokales/artikel_arz/20318_1.jpgAls »unbefriedigend für die Bürger« bezeichnet Oberbürgermeister Matthias Braun die Verkehrssituation in Zusenhofen und Stadelhofen. Lastwagen, die von der B 28 in Richtung ortsansässiger Firmen unterwegs sind, müssen mitten durch die engen Straßen des Ortes fahren Abhilfe bringen soll eine Umfahrung – diese Lösung favorisiert die Stadtverwaltung seit zwei Jahren.
Nun hat ein Ingenieurbüro Varianten für eine Trasse ausgearbeitet. Sie sollen nach der Sommerpause laut Braun zunächst den Ortschaftsräten vorgelegt und dann bei einer Bürgerversammlung diskutiert werden. »Da werden wir die Varianten mit allen Vor- und Nachteilen vorstellen. Dann werden wir uns darauf verständigen, was wir planerisch umsetzen.« Der Gemeinderat wird erst anschließend entscheiden, er kann also auf die Ergebnisse der Bürgerversammlung eingehen.
Zu den Varianten will der Oberbürgermeister sich noch nicht im Detail äußern. Als Anbindung ist der Ausbau der Brücke Richtung Müllen ebenso im Gespräch wie der Bau eines Kreisverkehrs, den Braun favorisiert. »Damit könnten wir auch das Gewerbegebiet Au II in Nußbach an die B 28 anbinden.«
Braun hält eine »nachhaltige Lösung« für Zusenhofen und Stadelhofen sehr wichtig für die Stadtentwicklung. Allerdings stehen die Planungen »unter Finanzierungsvorbehalt von Stadt und Land«. Mit anderen Worten: Erst wenn beide es sich finanziell leisten können, kommt die Umfahrung.
Land soll mitzahlen
Die Kosten sind laut Braun variantenabhängig. Bis zu rund 60 Prozent von ihnen könnte das Land über das Entflechtungsgesetz übernehmen

Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) fördert hier jährlich 30 Projekte mit insgesamt zehn Millionen Euro, wobei die Baukosten laut Peter Spiegelhalter auf mehrere Jahre verteilt werden können. Laut dem Leiter des Referates für Steuerung und Baufinanzen beim RP besteht erst dann Finanzierungssicherheit, wenn das Projekt ins Programm aufgenommen ist. Wann das Geld dann letztendlich fließt, ist eine andere Frage. Spiegelhalter weiß vom Oberkircher Vorhaben. Er geht davon aus, dass die Stadt einen Aufnahmeantrag stellt, wenn sie sich für eine Variante entschieden hat.
Die Entscheidung, wer ins Programm aufgenommen wird, fällt jeweils im Frühjahr. Erst wenn Freiburg bzw. Stuttgart (bei Projekten, die teurer als fünf Millionen Euro sind) grünes Licht gibt, geht es in die konkrete Detailplanung für die Trassenausarbeitung. Ganz ohne Vorarbeit lässt sich der Antrag aber nicht stellen: Spiegelhalter empfiehlt, einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan vorzulegen. »Eine gewisses Sicherheit sollte da sein.«
Wie lange Bürokratie und Bauzeit letztendlich in Anspruch nehmen, scheint offen.Zum Zeitplan der Realisierung will Braun deshalb keine Prognosen abgeben. »Der Zeitplan ist abhängig davon, wie viele Einsprüche es gibt.«
Es ist allerdings kein Geheimnis, dass der Abschluss der B 28-Umfahrung für Oberkirch und Lautenbach, der für 2013 vorgesehen ist, erst einmal Vorfahrt vor einem neuen großen Straßenbauprojekt hat.

HINTERGRUND
Projekt Renchtal
Zur Förderung beim Regierungspräsidium Freiburg (RP) angemeldet hat das Landratsamt das »Projekt Renchtal«. Darunter sind fünf Straßenbaumaßnahmen an der Grenze von Oberkirch, Renchen und Appenweier vorgesehen.
Der Leiter des Straßenbauamtes des Kreises, Roland Geßler, hofft, dass das Projekt 2012 realisiert werden kann und alle Einzelmaßnahmen gefördert werden. Das RP soll 2,2 Millionen Euro der 3,5 Millionen Euro Baukosten übernehmen. »Wenn ein Teil nicht gefördert wird, müssten wir nochmals neu beraten.« 180 000 Euro entfallen auf die Gemeinden.
Für die konkrete Planung will sich das Landratsamt noch im Sommer mit den Gemeinden abstimmen, anschließend folgen die Vorstellung und der Grunderwerb. Geßler hofft hier auf Konsens mit den Eigentümern: »Wir sollten schauen, dass wir ohne Plangenehmigungsverfahren auskommen.«
Folgende Maßnahmen umfasst das Projekt Renchtal:
ein Radweg zwischen Zusenhofen und Appenweier
Ausbau der östlichen Zufahrt von Stadelhofen zur L 89
einen Rad- und Gehweg vom Stadelhofener Friedhof Richtung Ulm
die Entlastung des Stiegler Ecks in Ulm durch eine Querverbindung zwischen K 5304 und L 88
einen Radweg vom Kreisverkehr in Erlach nach Ulm

http://www.baden-online.de/news/images/news_lokales/artikel_arz/20318_1.jpgNoch ist offen, wie eine Umfahrung für Zusenhofen und Stadelhofen an die B 28 (unser Foto) angebunden werden soll. Ein Kreisverkehr könnte auch das Nußbacher Gewerbegebiet Au II (links) erschließen.

 

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Veröffentlicht in Erlach

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